1901
Die Ansiedlung neuer Industrien in und um Salzungen lässt
die Einwohnerzahlen und damit verbunden auch die Zahl der
schulpflichtigen Kinder ansteigen.
Für die kommenden Jahre werden folgende Schülerzahlen prognostiziert:
Schuljahr 1901/02: 196 Schulkinder
Schuljahr 1902/03: 205 Schulkinder
Schuljahr 1903/04: 223 Schulkinder
Schuljahr 1904/05: 221 Schulkinder
Schuljahr 1905/06: 233 Schulkinder
Schuljahr 1906/07: 252 Schulkinder
Es geht aus dem umfangreichen Schriftverkehr zwischen Dorf Allendorf, Kloster Allendorf und dem herzoglichen Kreisschulamt in Meiningen hervor, dass die Allendorfer Schule die steigende Anzahl von Schülern nicht mehr fasst. Beide Orte suchen nach Lösungen, die von sehr unterschiedlichen Ansichten geprägt sind.
Der Gemeindevorstand von Dorf Allendorf spricht sich für eine Schulgemeinschaft mit Kloster aus, betont aber, dass unbedingt ein Schulsaal mit Lehrerwohnung an die Allendorfer Schule angebaut werde.
Der Gemeindevorstand Kloster Allendorf beschließt einstimmig den Bau einer doppelklassigen Schule mit 2 Lehrerwohnungen auf dem Gemeindegrundstück Plan Nr. 77 ½ in Kloster. Man hatte beim Schulbau in Dorf Allendorf eine Vereinbarung getroffen, dass, falls wieder ein Schulbau nötig werde, diese Schule in Kloster Allendorf gebaut würde.
„Jetzt ist die Zeit gekommen, da will sich Dorf Allendorf, wo es erst an einer Schule und auch an Mittel fehlt, die alte Schule abreißen und eine doppelklassige daselbst hinbauen, damit ja niemals Kloster Allendorf eine Schule bekommen soll, einen solchen Plan zu unterstützen geschieht auf keinen Fall. Dass Kloster Allendorf sich Jahr um Jahr bedeutend vergrößert und über 110 schutzbedürftige Kinder hat und auch Dorf Allendorf ihre nach Kloster in die Schule schicken will, so bitten wir um Anschaffung, damit würde beiden Gemeinden geholfen sein.“
Kloster Allendorf bittet um Rücktritt aus der bisherigen Schulgemeinschaft mit Dorf Allendorf.
1903
Das herzogliche Kreisschulamt schreibt an beide Gemeinden diesen Brief:
„Ihrer Schule wird von Ostern 1903 ab 212 Kinder haben. Es ist Ihnen schon längst bekannt, dass es nicht mehr möglich ist, die Kinder in den 2 überfüllten Klassen ersprießlich zu fördern – ein Nachteil; der sich in Ihren Orten bitter rächen muss! Trotz der Mühe und des Fleißes der Lehrer verlassen die Kinder die Schule z.Zt. mit sehr mangelhaften Kenntnissen. Es macht sich vielmehr unbedingt nötig, dass eine 3. Klasse und eine Lehrkraft mehr angestellt wird, welche eine Lehrerin sein kann…“