Kloster Allendorf Kloster Allendorf

Alte Schmiede


1932/33 begann der in Kloster geborene Schmiedemeister Ferdinand Saft seine Arbeit als Dorfschmied in der Hauptstraße 123. Bereits 1927 heiratete Ferdinand seine Martha, die aus der Langenfelder Schmiede stammt. Aus ihrer Ehe gingen zwei Mädels hervor. Ferdinand Saft war nicht nur Schmied, er übte viele Berufe aus. Er war Schlosser, Klempner und Schweißer. Er führte z.B. auch Reparaturen am Windrad aus, das die Pumpe für den Wassertransport auf die Luxenburg antrieb.

Im Dorf gab es einen Großbauern und ungefähr 12 kleinere landwirtschaftliche Höfe. Für sie beschlug er die Kühe und Ochsen, für die Brauerei die Pferde. Außerdem führte er umfangreiche Klempnerarbeiten in der gegenüberliegenden Brauerei wie auch in der Salzunger Molkerei aus. So schmiedete er für den 50 m hohen Schlot der Klosterbrauerei ca. 14 Bandeisen, die von außen gut sichtbar waren und den Schlot stabilisierten.

Im Haus war zudem ein kleiner Laden, in dem es alles aus der Welt der „1000 kleinen Dinge“ gab. Diesen Laden führte Ehefrau Martha.

Tochter Milda musste 1943 nach ihrem Schulabschluss ihr Pflichtjahr in der Schmiede absolvieren. Sie reparierte Fahrräder, lötetet Töpfe und Eimer und verschloss im Winter die Büchsen mit der Wurst vom Schlachtfest. Im Laufe der Jahre kam noch ein Fahrrad- und Sanitärhandel dazu. Bei Ferdinand Saft gab es vom Fahrradventil bis zum Ofenrohr alles zu kaufen. Selbst das Schweißen eines Mopedauspuffs war für ihn kein Problem. Nicht selten kamen am Sonnabendnachmittag noch der eine oder andere aus dem Dorf, der ein Anliegen hatte.

 

Die Bewohner der Dorfschmiede

1927/28 gebaut von den Eheleuten Ferdinand und Martha Saft

Sie bewohnten das Haus mit ihren beiden Töchtern. Während die jüngere Tochter später mit ihrer Familie nach Eisenach zog, übernahm die ältere Tochter Milda das Haus in der heutigen Eisenacher Straße 11 und lebte dort mit ihrer Familie. Milda übergibt das Haus ihrer Tochter Ute, die es zusammen mit ihrem Ehemann bewohnt.

(Quelle: Familie Simon, Tafel zur Geschichte des Hauses anlässlich der 750 Jahrfeier)


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